Haldenlandschaft in Mansfeld-Südharz als Touristenattraktion

Haldenlandschaft Mansfeld-Südharz

Die Haldenlandschaft in Mansfeld-Südharz ist geprägt von den großen Spitz- und Flachhalden, die sich in der Umgebung ehemaliger Schächte befinden sowie mehreren Kleinhalden-Arealen bei Hettstedt, Gerbstedt, Klostermansfeld, Helbra und Wimmelburg. Eine schöne Übersicht über die verschiedenen Halden finden Sie hier.

Das touristische Potential der Halden ist längst bekannt. Im Rahmen von organisierten Führungen können einige Halden, ein- bis zweimal im Jahr, bestiegen werden. Diese möchten wir Ihnen hier kurz vorstellen.

Halde des Fortschritt-Schachtes bei Volkstedt

Der Wolfschacht, 1949 in Fortschrittschacht umbenannt, ist eine der drei Großschachtanlagen der Mansfelder Mulde. Er wurde in den Jahren 1906 bis 1909 abgeteuft und war bis 1967 in Betrieb. Seine weithin sichtbare Spitzkegelhalde erreicht eine Höhe von rund 153 m.

Der Haldenkomplex umfasst rund 26 ha und besteht aus einer Flach – und der Spitzkegelhalde. Diese stellt mit einem Volumen von 8,5 Millionen Kubikmeter Gestein eines der massivsten von Menschenhand erschaffenen Gebilde dar.

Ein- bis zweimal im Jahr bietet der Verein der Mansfelder Berg- und Hüttenleute Haldenbesteigungen an.

Halde - Fortschrittschacht bei Volkstedt

Halde - Hohe Linde bei Sangerhausen

Halde des Thomas-Müntzer-Schachtes bei Sangerhausen

Die Hohe Linde entstand in rund 35 Betriebsjahren. Auf rund 13 ha wurden ca. 20 Millionen Tonnen Gestein zu einem 144 Meter hohen markanten Berg aufgeschüttet. Damit ist die Halde genau 5,25 Meter höher als die Cheops-Pyramide in Ägypten.

Die Schachthalde ist das einzige erhaltene Zeugnis des industriellen Bergbaus in der Stadt Sangerhausen, der im Jahr 1944 mit der Teufe des Thomas-Müntzer-Schachts begann.

Die spektakuläre Aussicht von der Spitze des Bergkegels, die mehr als 400 Meter über dem Meeresspiegel liegt, lockt bei den offiziellen Haldenbesteigungen zahlreiche Besucher an. Bei gutem Wetter bietet sich eine Fernsicht von mehr als 50 Kilometern.

Organisiert werden die Haldenbesteigungen von der Rosenstadt Sangerhausen GmbH.

Halde am Ernst-Thälmann-Schacht bei Siersleben

Der Vitzthumschacht, später in Ernst-Thälmann-Schacht umbenannt, wurde in den Jahren 1906 bis 1909 abgeteuft. Er war eine der drei Großschachtanlagen der Mansfelder Mulde und stellte 1962 seine Produktion ein. Seine Spitzkegelhalde weist eine Höhe von 130 m auf.

In fast 800 Jahren wurden im Mansfelder Revier ca. 2,6 Mio. t Kupfer im Erz gefördert. Die Produktion aus dem Vitzthum-/Thälmann-Schacht betrug 12,3 Mio. t Erz mit einem Kupferinhalt von 260.000 t. Damit wurden ca. 10% der Gesamtproduktion der Mansfelder Mulde auf dieser Schachtanlage gefördert.

Die Grundfläche der Halde beträgt etwa 27 ha. Das aufgeschüttete Gestein hat ein Volumen von ca. 4 Millionen Kubikmeter.

In den 1990er Jahren wurde ein Gipfelkreuz auf der Halde errichtet. Auf halber Höhe  befindet sich außerdem das „Landschaftsauge“ – ein Kunstwerk von Rosemarie Ulrich.

Halde - Ernst-Thälmann-Schacht bei Siersleben

Halde - Otto-Brosowski-Schacht bei Augsdorf

Halde des Otto-Brosowski-Schachtes bei Augsdorf

Der Otto-Brosowski-Schacht war einst der tiefste Schacht der Mansfelder Mulde. 830 Meter unter der Erde förderten die Bergleute hier das Mansfelder Kupfer. Die Halde jedoch wuchs dennoch nicht zur größten Halde im Mansfelder Land an. Sie ist mit einer Höhe von „nur“ 104 Metern sogar die kleinste der Mansfelder Pyramiden.

Dennoch zählt die Halde zu den drei Großschachtanlagen der Mansfelder Mulde, abgeteuft in den Jahren 1900 bis 1906

Die letzte Schicht auf dem Otto-Brosowski-Schacht wurde am 12. Dezember 1969 gefahren und bedeutete zugleich das Ende des Bergbaus im Mansfelder Revier.

Haldenbesteigungen werden auch von der Mansfelder Bergwerksbahn im Rahmen von Sonderfahrten angeboten.

Weitere Informationen zu den Tiefbauschächten im Sangerhäuser Revier und der Mansfelder Mulde finden Sie auf der Website des Vereins der Mansfelder Berg- und Hüttenleute.

Die Geschichte des Kupferbergbaus können Interessierte unter und über Tage im ErlebnisZentrum Bergbau Röhrigschacht Wettelrode erleben. Mehr über die Bergbau- und Hüttengeschichte des Mansfelder Landes erfahren Sie in der Erlebniswelt Kupfer auf dem Schmid Schacht Helbra.

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Die Personalstellen im Strukturwandel werden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages sowie dem Land Sachsen-Anhalt und dem Landkreis Mansfeld-Südharz gefördert.