Mobilitätsstationen in Mansfeld-Südharz

Update Juli 2022

SMueR: Smarte Mobilitätsstationen für ländliche Räume

Wir starten mit der Lutherstadt Eisleben und regionalen Unternehmen ein Pilotprojekt zur Entwicklung multimodaler smarter Mobilitätsstationen und bedarfsgerechterer Mobilitätsangebote im Landkreis Mansfeld-Südharz. Das Projekt SMueR wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit insgesamt 1.932.470 € durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

Start des mFund-Förderprojektes am 1. Juli

SmueR steht für „smarte Mobilitätsstationen für ländliche Räume“. Im Rahmen des Vorhabens wird ein modulares Konzept für eine smarte Mobilitätsstation entwickelt. An einem Standort im Landkreis Mansfeld-Südharz soll ein Prototyp errichtet und getestet werden. Die Erkenntnisse aus dem Förderprojekt sollen dann zur Etablierung weiterer Stationen in den ländlichen Regionen des Landkreises führen und so das Projekt in den nächsten Jahren innerhalb des Strukturwandels ausgeweitet werden.

Projektrahmen und -verlauf

Mit einer Projektlaufzeit von 1,5 Jahren (07/2022 bis 12/2023) und bereits jetzt schon mehr als 8 engagierten Projektpartnern sollen nicht nur die Anbindung des ÖPNV im ländlichen Raum verbessert, sondern auch neue Kompetenzen in die Region gebracht werden. In dem Vorhaben arbeiten regionale Partner in der Anwendungsregion mit überregionalen Partnern interdisziplinär zusammen. Für die Umsetzung der Ziele werden im ersten Schritt die Anforderungen und Schnittstellen für eine smarte Mobilitätsstation definiert. Nachfolgend werden die Partner in Teams parallel die smarten Komponenten, die modulare Station und das Planungstool für diese entwickeln. In der letzten Projektphase erfolgt die prototypische Umsetzung im Feldtest mit dem Aufbau eines Funktionsmusters und der Validierung der smarten Komponenten und des Datenaustauschs.

Projektkoordination und -beteiligung

Im Rahmen des Projektantrags SMueR übernimmt die Lutherstadt Eisleben als Konsortialführer mit Unterstützung der Standortentwicklungsgesellschaft Mansfeld-Südharz mbH die Projektkoordination und -kontrolle für die zukünftig zu errichtende Prototyp-Mobilitätsstation am Standort Lutherstadt Eisleben.

„Wir sind glücklich hier als Pilotregion fungieren zu dürfen. Mit der S-Bahn Verbindung in Richtung Halle/Leipzig ist das ein wichtiger weiterer Schritt für eine lebenswerte und umweltfreundliche Mobilität in der Lutherstadt Eisleben“, so Carsten Staub, Bürgermeister der Lutherstadt Eisleben. „Wir möchten bei dem Projekt SMueR auch auf die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger eingehen und die Module entsprechend ausstatten bzw. gestalten, um ein barrierefreies und auch langfristig gern angenommenes Angebot zu schaffen.“ Der Projektantrag wurde von der Lutherstadt Eisleben mit initiiert, mit der Idee, die Schnittstelle „Bahnhof“ zu nutzen und weiterzuentwickeln. SMueR wird von der Stabsstelle Wirtschaft, Schule, Jugend, Sport und Fördermittelkoordination, Kathrin Gantz, unmittelbar begleitet.

Neben dem Controlling des Projektfortschritts wird auch die Überwachung der vereinbarten Vorgehensweise sowie der Kosten eine Aufgabe des Projektteams sein. Darüber hinaus wird der regelmäßige Austausch innerhalb des Konsortiums koordiniert und projektübergreifende Termine mit weiteren relevanten Projektkonsortien wahrgenommen. Die externe Kommunikation sowie abschließende Ergebnispräsentation wird am Pilotstandort in der Lutherstadt Eisleben durch diese durchgeführt.

Neben der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg und dem Institut für Automation und Kommunikation Magdeburg sowie der tarakos GmbH Magdeburg, der isicargo GmbH Berlin und der Vesputi GmbH Leipzig sind die regionalen Unternehmen Wolf Energy GmbH Wimmelburg, HMT Höfer Metall Technik GmbH & Co. KG Hettstedt sowie die VGS Verkehrsgesellschaft Südharz mbH Hettstedt aktiv an dem Projekt SMueR beteiligt.

Warum Mobilitätsstationen?

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) im ländlichen Raum ist oft schwach ausgeprägt. Mobilitätsstationen können den ÖPNV attraktiver gestalten, indem sie ein flexibler und gut zugänglicher Umstiegspunkt zwischen bedarfsgerechten Modulen wie bspw. Rad, Auto, Bus und Bahn sind. Die Planung dieser sowie auch die Ausstattung mit Mobilitätsinformationen für Nutzende ist jedoch bisher einzelfallorientiert. Digital verfügbare Informationen zu den Stationen (Anzahl freier Parkplätze, Fahrradparker etc.) sind bisher kaum vorhanden und nicht standardisiert abrufbar. Dadurch wird angebotsseitig und datenseitig der Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmodi verzögert.

„Als Mobilitätsstation bezeichnet man einen im Personenverkehr genutzten Verknüpfungspunkt zwischen verschiedenen Verkehrsträgern – wie eine Bushaltestelle mit kombinierter Fahrradabstell-anlage. Wir integrieren in unser Projekt ein Infotainmentsystem, über das man touristische oder fahrplanrelevante Informationen beziehen kann. Entscheidender Vorteil des Systems für die Kommune – im Gegensatz zu einer herkömmlichen Bushaltestelle sollen die zu entwickelnden Module so weit standardisiert werden, um auf sich verändernde Situationen reagieren und die Module austauschen zu können“, so Eric Benkenstein, der koordinierende Projektmanager der SEG.

Infrastruktur nachhaltig ausbauen

„Mit der Bewilligung des mFund-Antrages ist ein erster Meilenstein zu zukünftigen individuellen Mobilitätsmöglichkeiten im Landkreis Mansfeld-Südharz gesetzt“, so Diana zur Horst-Schuster, Geschäftsführerin der SEG. „Es ist sehr gut, dass wir viele regionale Akteure in das Projekt einbinden konnten und somit die Wertschöpfungspotentiale in diesem Bereich nutzen. Bei erfolgreichem Projektabschluss könnte ein mittelfristiger Roll-Out in den ganzen Landkreis realisiert werden.“

Die SEG hat es sich zur Aufgabe gestellt, konzipierte und innovative Projekte und Themenfelder in der Region im Einklang mit den Interessen des Mitteldeutschen Reviers ökonomisch, ökologisch und sozial ausgewogen umzusetzen. Mit dem Planungs- und Projektsteuerungsbüro für den Strukturwandel in der SEG wurde in diesem Sommer ein weiterer Meilenstein für einen koordinierten Strukturwandel im Landkreis gelegt.

Update Januar 2022

  • Aktueller Stand (2 laufende Förderanträge zu dem Thema)
    • Aktuell sind zwei umfangreiche Förderanträge zur Entwicklung von Mobilitätsstationen offen. Beide Anträge beziehen sich hierbei mit unterschiedlichen Ansätzen in Gänze oder teilweise mit der Entwicklung von multimodalen Schnittstellen in Verbindung mit dem ÖPNV.  Der mFund-Antrag wurde am 13.12.2021 beim BMVI und der weitaus umfangreichere T!Raum-Antrag wurde bereits am 29.10.2021 beim BMBF eingereicht.
  • 2 regionale Unternehmen zur Umsetzung bereits vorgesehen, weitere können sich gern melden (Schwerpunkt IT/ Elektrotechnik/ Ladeinfrastruktur wünschenswert)
    • Im Rahmen der Antragstellung für die Förderanträge konnten wir neben dem regionalen ÖPNV-Anbieter VGS weitere namhafte Unternehmen aus dem Landkreis gewinnen, die perspektivisch befähigt werden sollen solche Mobilitätsstationen für den Landkreis und darüber hinaus zu entwickeln und zu betreiben. Wir würden uns wünschen, wenn wir regionale Unternehmen speziell aus der IT- / oder Elektrotechnik aber auch weiteren anhänglichen Branchen für diese Projekte gewinnen können.
  • Ausblick (Rückmeldung Anträge)
    • Die Bescheide für die laufenden Fördermittelanträge werden noch im ersten Quartal 2022 erwartet, so dass die Projekte im Falle einer Bewilligung noch in diesem Jahr starten können. Der mFund Antrag hätte eine Laufzeit von 18 Monaten und der T!Raum Antrag eine Laufzeit von mindestens 3 Jahren, die aber bei erfolgreicher Bearbeitung auf bis zu 9 Jahre mit verschiedenen weiteren Projekten erweitert werden kann.

 

Das Thema Radverkehr gewinnt im Mobilitätsverbund zunehmend an Bedeutung. Es ist nicht nur für die Nutzer eine gesunde Art der Fortbewegung, sondern auch weit weniger belastend für die Umwelt als der PKW oder sogar der ÖPNV.

Da alltägliche Fahrten jedoch oftmals nicht einzig und allein mit dem Fahrrad bewerkstelligt werden können, soll im Landkreis Mansfeld-Südharz ein sinnvolles und verbundenes (intermodales) Mobilitätsangebot geschaffen werden.

Hierzu sollen perspektivisch an verschiedenen Standorten und in verschiedenen Ausstattungsformen sogenannte Mobilitätsstationen errichtet werden.

Die einfachste Form einer solchen Mobilitätsstation wäre die Verbindung von Fahrradabstellanlagen (ggfs. in Form von abschließbaren Containern) mit Bus- oder Bahnhaltestellen.

Eine erweiterte Variante könnte an touristischen Zielen mit abschließbaren Helm- /Akkufächern für E-Bikes, Luftpumpstation, Schlauch-Automat und Infotainmentsystemen (mit Hinweisen zu touristischen Zielen etc.) ausgestattet werden. An hochfrequentierten Standorten wie beispielsweise Bahnhöfen oder Busverknüpfungspunkten könnte man das ganze System noch mit Verleihsystemen für Fahrräder, Elektrokleinstfahrzeuge oder PKW ergänzen, um ein umfangreiches Mobilitätsangebot zu schaffen.

In kleineren Ortschaften bietet sich auch die Integration von Dorfautos in eine solche Mobilitätsstation an. Hierbei wird ein Fahrzeug zu Verfügung gestellt, auf das alle Anwohner nach Bedarf zugreifen können oder welches durch ehrenamtliche Fahrer für Alltagsfahrten wie Arztbesuche oder Einkäufe genutzt werden kann.

Es gibt je nach regionalen Anforderungen viele Gestaltungsmöglichkeiten solcher Mobilitätsstationen. Beispielsweise können hier auch Paketstationen, Ladestationen für E-Bikes oder PKW oder Automaten mit regionalen Spezialitäten integriert werden.

Im Rahmen des Strukturwandels ist geplant über 30 dieser Stationen im ganzen Landkreis zu errichten. Wie diese final aussehen werden und welche Ausstattung die einzelnen Stationen haben werden, gilt es mit verschiedenen Partnern vor Ort in den nächsten Monaten zu diskutieren. Wir werden hierzu regelmäßig berichten.


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