Wirtschaftsfaktor Rad

Durch die gezielte Förderung des Bundes sollen strukturschwache Regionen bei der nachhaltigen Kompensation von wirtschaftlichen Ausfällen aufgrund des Kohleausstiegs unterstützt werden. Es sollen neue Arbeitsplätze geschaffen und gleichzeitig zum Klimaschutz beigetragen werden.

Vor diesem Hintergrund wurden im „Masterplan Strukturwandel“ vom Landkreis zahlreiche Maßnahmen und Projektansätze erfasst, die zur erfolgreichen Entwicklung im Strukturwandel beitragen sollen.

Tourismus ist ein Bereich, der bereits jetzt eine wichtige ökonomische Bedeutung für den Landkreis Mansfeld-Südharz einnimmt. Er stärkt die regionale Wirtschaft maßgeblich und trägt gleichzeitig zu einem sozialen und kulturellen Mehrwert bei. Durch einen Radweg soll ein nachhaltiges Angebot entwickelt werden, welches eine schonende Umweltnutzung, soziale Verträglichkeit sowie ein langfristiges ökonomisches Wachstum miteinander vereint.

Der Radtourismus als sanfte Mobilitätsform wird im Rahmen des Strukturwandels stärker in den Fokus gerückt, da er einen direkten Beitrag zum Klimaschutz leistet.

Radurlaube werden immer beliebter

Der Landkreis Mansfeld-Südharz kann in vielfältiger Weise direkt und indirekt von Radtouristen profitieren. Zunächst einmal kommen die direkten Einnahmen durch Übernachtungskosten und Verpflegung. Zusätzlich können Radurlauber auch in Fahrradgeschäften, Reparatur-Service Stationen oder Sportgeschäften Ausgaben tätigen. Im Saarland beispielsweise lang die Gesamtwertschöpfung im Jahr 2016 bei 6,6 Millionen Euro. (Tourismuszentrale Saarland GmbH, Radreiseanalyse 2018)

Nicht zu vernachlässigen ist die Weiterempfehlung der Reisenden. Durch Postings, Reiseblogs oder Bewertungen helfen Sie den Akteuren bei der Vermarktung und steigern die Bekanntheit. Wird die Route gut angenommen kann sie durch das Landesmarketing Sachsen-Anhalt oder durch den ADFC vermarktet werden und die Region gewinnt überregional an Aufmerksamkeit.

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) veröffentlicht jedes Jahr eine Radreiseanalyse. Aus dieser Umfrage lässt sich sehr deutlich erkennen, dass der Radurlaub eine immer beliebtere Reiseform darstellt. Dank der Pedelecs können Urlauber immer weitere Strecken problemlos zurücklegen und auch Corona hat der Urlaub im Heimatland befördert. Aus der Analyse 2021 ergab sich zum Beispiel, dass fast 80% der Deutschen gelegentlich bis regelmäßig Rad fahren und 55% davon es für Ausflüge und Reisen nutzen.

 

Aktuell kann man an der Umfrage zur Radreiseanalyse 2022 teilnehmen. (Bild)

Qualität der Radwege verbessern

Gut ausgebaute und durchgängig beschilderte Radwege sind für Radreisende nichts Besonderes mehr, sondern gehören vielmehr zu den Basiserwartungen.

„An der Qualität der Radwege im Landkreis muss noch viel verbessert werden und dabei sollte man sich gleich an den Qualitätsstandards des ADFC orientieren. Dann muss man entlang des Radweges für ein ausreichendes Angebot an Hotels und Restaurants sorgen“sagt Annika Böhm, Projektkoordinatorin Radweg Industriekultur bei der Standortmarketing Mansfeld-Südharz GmbH.

Die Zertifizierung Bett+Bike des ADFC weist Fahrradfreundliche Hotels aus und unterstützt Gastwirte bei der Angebotserstellung. Gerade Radtouristen möchten sich bei Pausen gerne in ein Café oder eine Eisdiele begeben. Öffentliche Toiletten und genügend Rastplätze müssen vorhanden sein.

„Aufgrund der Vielzahl an großartigen Radwegen in Deutschland, die bereits viele Jahre bestehen, reicht das Basisangebot allerdings nicht, um zu überzeugen. Eine Radroute benötigt auch ein attraktives Erlebniskonzept, welches den Radreisenden unterhält und einen bleibenden Eindruck hinterlässt“, so Böhm.

Die Themen Bergbau und Industriekultur sind dafür ideal, da Geschichte, Kultur und Landschaft gleichzeitig in Wert gesetzt werden können und durch die Geschichten von Zeitzeugen die Denkmäler zum Leben erweckt werden.

Das Projekt wird aus Mitteln der Bundesförderung STARK – Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlkraftwerkstandorten finanziert.


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