Unser Gewinnerbild aus dem Fotowettbewerb kommt von Christian Fink.

Einheitsgemeinde Stadt Mansfeld

Historie. Natur. Zusammenhalt.

Postleitzahl: 06343

Einwohnerzahl: 8.389

Fläche: 143,77 km²

Ortsteile: 15

Bürgermeister: Andreas Koch

Städtepartnerschaften: Gemeinde Schaafheim (Südhessen)

Interview mit dem Bürgermeister Andreas Koch

Wir waren zu Besuch beim amtierenden Bürgermeister der Einheitsgemeinde Stadt Mansfeld, Andreas Koch, und durften mit ihm ein interessantes Gespräch über die Besonderheiten der Stadt Mansfeld und ihren Ortsteilen führen.

Andreas Koch
Andreas Koch, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Stadt Mansfeld
Hallo Herr Koch, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für uns genommen haben. Was glauben Sie, schätzen die Bürgerinnen und Bürger an Ihrer Gemeinde? Was ist das Besondere an Ihrer Gemeinde?

Zum einen finde ich, ist das Besondere die Verbindung von Geschichte, Kultur und Natur, für was die Einheitsgemeinde Stadt Mansfeld steht. Aber, und ich glaube, das muss man aus Sicht der Bürger sehen, Mansfeld ist eine ländlich geprägte Flächengemeinde und die Ortschaften sind teilweise auch recht klein. D.h. man kennt sich, hält zusammen, kommt automatisch ins Gespräch und dadurch lässt sich auch das ein oder andere Problem unproblematisch klären. Ich glaube, es ist gerade dieser Zusammenhalt, der hier wichtig ist.

Die Landschaft rund um Mansfeld hat einiges zu bieten. Haben Sie einen Geheimtipp, was Besucher und Besucherinnen hier unbedingt gesehen haben müssen?

Natürlich ist für mich das Schloss Mansfeld das Wahrzeichen der Stadt und darüber hinaus. Wir heißen schließlich nicht umsonst Mansfeld-Südharz. Für mich ist das Schloss wirklich auch prägend als Wahrzeichen. Ansonsten haben wir hier noch das Museum Luthers Elternhaus in Mansfeld und das Gottfried-August-Bürger-Museum in Molmerswende, was im kommenden Jahr wieder neu eröffnet wird. Das sind für mich zwei Leuchttürme hier in der Einheitsgemeinde, die man gesehen haben sollte. Neben diesen Standorten gibt es natürlich auch viel für Familien und Naturliebhaber zu entdecken. Eine Fahrt mit der Wipperliese durch das romantische Wippertal, eignet sich hervorragend, um die Einheitsgemeinde kennenzulernen und vielleicht hier und da mal auszusteigen und sich etwas anzusehen.

Gerade den ländlichen Raum erwarten momentan viele Herausforderungen. Welche Strukturwandel-Projekte haben Sie sich in Ihrer Amtszeit vorgenommen und wie ist der aktuelle Stand?

Der Radweg Siebigerode – Helbra ist ja bereits realisiert und wird gut angenommen. Das war glaube ich das erste Strukturwandelprojekt, was überhaupt umgesetzt wurde. Ansonsten haben wir noch das Projekt Industrie stärken – Familien unterstützen. Da geht es rund um die Kita Bummi in Großörner. Dieses Projekt hat die Vorhürden genommen und wir stehen jetzt in der Phase der formellen Beantragung, also den Antrag zu erstellen damit dieser abgegeben werden kann. Das sind die Projekte, die wir selbst bearbeiten. Aber natürlich ist für uns auch das Thema Anschlussbahn wichtig. Gerade dieser Industriebereich um Großörner ist ein wesentlicher Punkt beim Thema Strukturwandel. Im Verbundprojekt Green Power MSH₂ sind wir auch dabei, um den Austausch zwischen Wissenschaft und Unternehmen zu fördern und die Unternehmen weiterzuentwickeln. Wir wollen die Struktur, die Arbeitsplätze und die Wirtschaft halten und zukunftsfähig aufstellen. Das funktioniert aber nur durch Weiterentwicklung. Daher ist das schon wesentlich.

Wo sehen Sie die Chancen in der Zusammenarbeit mit der SEG?

Die SEG selbst sehe ich eher als Knoten und Vernetzer. Die Gemeinden und Kommunen leisten hier die Arbeit vor Ort, aber ich glaube gerade für die Bereiche Wirtschaft und Tourismus sollte die SEG die Kommunen unterstützen Projekte voranzubringen, auch im Zuge der Beantragung von Fördermitteln. Denn gerade die ländlichen Kommunen sind in der Verwaltung sehr knapp bestückt mit Personal. Wir sind dadurch auch nicht immer so spezifisch ausgerichtet. D.h. ein Mitarbeiter muss mehrere Bereiche überblicken und kann vielleicht nicht immer so in die Tiefe gehen. Da sehe ich die SEG als Bindeglied. Im Bereich Tourismus sehe ich das ähnlich. Wenn wir uns die Tourist-Informationen ansehen, gibt es viele, die regional gute Arbeit leisten. Aber ich glaube das es auch wichtig ist, dass man hier das Netzwerk spannt. Und da kann die SEG schon das Dach sein.

Wo wollen Sie mit Ihrer Gemeinde noch hin? Fokus auf welche Unternehmen? Stadt- und
Regionalentwicklung

Man will ja immer eine lebendige Kommune, die bevölkerungsmäßig noch wächst und wo sich möglichst auch junge Familien ansiedeln. Auf jeden Fall soll es eine Kommune sein, die sich positiv in diesen Bereich entwickelt. Wie ich eben schon sagte, im Bereich Großörner haben wir diesen industriellen Schwerpunkt. Den wollen wir mit einer Ausweisung von neuen Industrieflächen noch stabilisieren und ausweiten, so dass wir auch wirtschaftlich noch stärker aufgestellt sind. Aber natürlich lässt sich als Flächenkommune auch nicht leugnen, dass wir in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft und auch Tourismus gute Potentiale haben und damit breit aufgestellt sind. Für den Bereich Mansfeld Kernstadt sehe ich insbesondere, dass wir versuchen, uns als Zentrum des Handels in der Region, als Grundzentrum, weiterzuentwickeln. Den Bereich der Innenstadt wollen wir mit gezielten Maßnahmen schrittweise wiederbeleben.

Wir möchten unser Interview abschließen mit der Frage, wie man Sie am besten erreichen kann? Per Mail, Telefon oder persönlich?

Telefon ist meistens am schnellsten. Per Mail antworte ich aber auch immer recht zügig. Persönlich versuchen wir auch. Es gibt bei mir keine Sprechzeiten. Ich habe eigentlich jeden Tag Termine drin, mit Bürgern, Institutionen oder ähnliches. Also am einfachsten ist es wahrscheinlich per Telefon.

Freizeit, Kultur und Natur

Luthers Elternhaus

Schon seit dem Mittelalter prägte der Bergbau die Stadt Mansfeld. Kupferschiefer zur Gewinnung von Silber und Kupfer wurden hier tief aus der Erde geholt. Um Bergbau zu betreiben, kam auch die Familie des späteren Reformators Martin Luther an den Ort.

Heute ist die Stadt mit dem Elternhaus von Martin Luther ein Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Luthergedenkstätten. Hier verbrachte Luther den wesentlichen Teil seiner Kindheit – sein Leben lang bezeichnete er Mansfeld als seine Heimat.

In der unmittelbaren Umgebung von Mansfeld befinden sich heute beeindruckende Sachzeugen des Bergbaus und der Industriekultur. Hier lassen sich Haldenlandschaften mit der ehemaligen Bergwerksbahn durchfahren oder Blicke unter Tage werfen.

Vatterode - Parkeisenbahn
Parkeisenbahn Vatterode

Eine kleine, rot-weiße Lokomotive mit bunten, offenen Wagen bahnt sich ihren Weg entlang der Felder des Wippertals. Die Parkeisenbahn Vatterode begeistert seit über 55 Jahren kleine und große Fahrgäste und lädt bei schönem Wetter zu einer Reise durch die einzigartige Naturlandschaft entlang der Wipper ein.

Die Parkeisenbahn Vatterode beginnt ihre Saison jedes Jahr im Frühling: Besucher können dann an ausgewählten Wochenenden und bei schönem Wetter eine Fahrt in den offenen Personenwagen genießen. Neben regulären Fahrten gibt es besondere Aktionen wie Nachtfahrten oder das alljährliche Herbstfest.

Direkt neben dem Parkeisenbahngelände lädt der Vatteröder Teich zu entspannenden Spaziergängen ein.

Schloss Mansfeld

Lutherstadt Mansfeld ist einer der drei authentischen Orte im Rahmen von „Gerechtigkeyt. Thomas Müntzer und 500 Jahre Bauernkrieg“ im Landkreis Mansfeld-Südharz. Das Schloss war Stammsitz der Familie von Mansfeld. Hier saßen Ernst II. von Mansfeld-Vorderort und seine zwei Vettern Graf Gebhard VII. von Mansfeld-Mittelort und Graf Albrecht IV. von Mansfeld-Hinterort. Alle drei Grafen hatten ihr eigenes Schloss auf dem Berg erbaut.  

Vor allem Graf Ernst II. gilt als Widersacher von Thomas Müntzer. Sie lieferten sich unter anderem einen hitzigen Briefwechsel. Von gräflicher Seite wurde nachdrücklich um die Festnahme des Reformators gebeten. Nach der Niederschlagung der Bauern bei Bad Frankenhausen wurde Thomas Müntzer gefangen genommen und in Graf Ernsts II. Residenz in Heldrungen verhört. 

Im Rahmen der Fest- und Gedenkjahre 2024/2025 bekommt das Schloss Mansfeld eine künstlerische Aufwertung. Bereits 2023 lief ein Ideenwettbewerb zur Schaffung einer Großplastik. Thema sollten dabei die drei Grafschaften als Gipfel der Kleinstaaterei sein. Am Ende konnte Alexander Clauß als Gewinner durch eine Fachjury bestimmt werden. Das Kunstwerk soll bis Frühjahr 2024 errichtet werden.  

Bei einem Mittelaltermarkt vom 28.-30. Juni 2024 ist u.a. die Eröffnung des Kunstwerkes eingeplant. Der Mittelaltermarkt ist ebenfalls Bestandteil der Veranstaltungen rund um das Bauernkriegsgedenken. Hier wird ganz im Stile des Mittelalters der Zeit um Thomas Müntzer gedacht. Es ist angedacht den Markt jährlich stattfinden zu lassen. 

Schließlich ist die Aufwertung des Außengeländes des Schlosses durch ein virtuelles Museum geplant. Gemeinsam mit dem Zentrum für Mittelalterausstellungen arbeitet das Projektbüro an einer digitalen Umsetzung historischer Inhalte. Jeder Besucher auf dem Schloss kann so in Zukunft selbstständig auf Erkundung gehen. 

Großplastik
Siegerentwurf von Alexander Clauß

NEWSaus Mansfeld


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