Allstedt

Einheitsgemeinde Stadt Allstedt

Infrastruktur. Geschichte. Natur.

Postleitzahl: 06542

Einwohnerzahl: 8.500

Fläche: 149,81 km2

Ortsteile: 14

Bürgermeister: Daniel Kirchner (seit 2024)

Städtepartnerschaften: Vrbové (Slowakei), Vítkov (Tschechien), Trendelburg (Hessen)

Tourismus.gestalten

Wir haben ein kurzes Interview mit Evelyn Edler aus der Stadtverwaltung Allstedt geführt.

Ein Tag in der Gemeinde Allstedt - Was soll man tun?

Empfehlenswert ist das Schloss Allstedt und die Vorburg, die Kirche, der Marktplatz mit dem historischen Rathaus und Ratskeller, sowie die Stadtmühle und der Hofladen.

Was ist Ihr touristisches Highlight für das Jahr 2024?

Touristische Highlights sind für 2024 das Bürgerfrühstück in Anlehnung an die Fürstenpredigt am 10.08.2024 mit der Einweihung des Reformationsdenkmals und der Veranstaltung des Allstedter Bundes.

Die Jahre 2024 und 2025 stehen für Allstedt, als einer der drei authentischen Orte im Landkreis Mansfeld-Südharz, touristisch ganz im Thema von “Gerechtigkeyt. Thomas Müntzer & 500 Jahre Bauernkrieg”. Zog Müntzer 2023 bereits feierlich in die Stadt ein – 500 Jahre nach seinem Amtsantritt als Pfarrer der St. Johannis Baptist Kirche – gedenkt Allstedt am 10. August 2024 der Fürstenpredigt Müntzers vom 13. Juli 1524. An diesem vollgepackten Festtag gibt es neben einem Bürgerfrühstück auch die Einweihung des Reformationsdenkmals sowie die Nachstellung der Gründung des Allstedter Bunds. Lucas Wölbing wird ebenfalls einen Vortrag über das Wirken Müntzers in Allstedt halten.

2025 eröffnet die Kunststiftung Sachsen-Anhalt am 17. Mai den Kunstparcours “Glühende Horizonte”, als Teil der Landesausstellung “Gerechtigkeyt 1525”. Auch auf dem Schloss Allstedt wird gearbeitet, hier soll ab 13. Juli 2025 ein Teil mit einer multimedialen Ausstellung zu Thomas Müntzer eröffnet werden.

Die Stadt selbst plant für August eine große Abschlussveranstaltung anlässlich 500 Jahre Heerzug nach Bad Frankenhausen mit Stadtfest.

schloss allstedt

Lebensraum.gestalten

Engagierte Bürger, Vereine und Gründer aus dem Mitteldeutschen Revier können ihre Projekte beim Ideenwettbewerb für Zukunft, Land und Leute einreichen und zum REVIERPIONIER werden.

Ein Gewinnerprojekt aus der Gemeinde Allstedt möchten wir Ihnen hier vorstellen. Der Netzbasierte Wissensspeicher war mit dem Wissenswagen unterwegs und hat den Jugend- und Schulbauernhof im Gutshof Othal e.V. besucht:

Weitere REVIERPIONIERE aus unserer Region finden Sie hier.

Zusammen bewegen wir mehr!

Zusammen bewegen wir mehr! (Jugend- und Schulbauernhof im Gutshof Othal e.V.)

Vor einem Jahr startete das Projekt “Zusammen bewegen wir mehr!” als Revierpionier 2023. In den vergangenen zwölf Monaten wurden bedeutende Fortschritte erzielt und das Projekt konnte erfolgreich abgeschlossen werden.

Ein Ergebnis des Projekts ist die Erstellung eines Videos.

Zudem wurde der Schulbauernhof sichtbarer und besser erreichbar gemacht, und die Zusammenarbeit mit der Verkehrsgesellschaft VGS intensiviert. Der Bedarfshalt in Riestedt ist mit Voranmeldung wieder nutzbar, was im Besonderen den Übernachtungsgästen zugutekommt.

Neue Mobilitätsideen entstanden durch den Austausch mit anderen Regionen. Das Verständnis für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wurde vertieft und weitergegeben. Das Netzwerk konnte über die Landkreisgrenzen hinaus erweitert werden.

Eine besondere Kooperation mit der Pfingstgesellschaft Blankenheim ermöglichte das Testen alternativer Mobilitätsmöglichkeiten. Die zerfahrenen Wanderwege sollen nun verbessert werden.

Interview mit dem ehemaligen Bürgermeister Jürgen Richter

Wir waren zu Besuch in der Stadtverwaltung Allstedt und durften mit dem ehemaligen Bürgermeister, Jürgen Richter, ein interessantes Gespräch über die Besonderheiten der Einheitsgemeinde im Süden unseres Landkreises führen.

v.l.: Dr. Klaus George (Regionalverband Harz), Jürgen Richter (Bürgermeister Allstedt), André Schröder (Landrat MSH), Diana zur Horst-Schuster (Geschäftsführerin SEG)

Hallo Herr Richter, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für uns genommen haben. Was glauben Sie schätzen die Bürgerinnen und Bürger an ihrer Gemeinde? Was ist das Besondere an der Gemeinde Allstedt?

Seit 2010 sind wir eine Gemeinde mit vielen Ortsteilen: Ein Großteil der Bevölkerung ist hier geboren und mit ihrer Heimat sehr verbunden. Über mehrere Generationen hat sich dadurch eine große Bodenständigkeit herauskristallisiert. Man kennt sich mit den Gegebenheiten vor Ort bestens aus und gibt das Vertraute nicht so schnell auf.

Wir sind auf dem Weg hierher durch idyllische Dörfer gefahren. Das scheint etwas Besonderes zu sein.

Ich denke, dass wir ein ruhiger und gelassener ländlicher Bereich sind, in dem man sich – vom manchmal hektischen Alltag – gut erholen und entspannen kann. Unser Charakter ist unsere vielfältige Gegend. Die Gemeinde ist reich an Geschichte, Kulturdenkmälern, touristischen Kleinoden und befindet sich in einer vielfältigen landschaftlich interessanten und sehr waldreichen Gegend.

Gerade den ländlichen Raum erwarten momentan viele Herausforderungen. Welche Strukturwandel-Projekte haben Sie sich in Ihrer Amtszeit vorgenommen und wie ist der aktuelle Stand?

Eines der großen Projekte wird ein „energieautarkes Allstedt“ sein. Im Rahmen des voraussichtlich (oder bestätigt?) vom Bund geförderten Projektes wird momentan der Ist-Stand der Energiebilanz aufgenommen, um zukünftige Aufgaben ableiten und sich bestenfalls selbst mit Energie versorgen zu können – vor allem im Sinne der Solarenergie, Windkraftenergie und der alternativen Energien für unser Gemeindegebiet.

Im Fokus steht die Frage, wie Bürgerinnen und Bürger sowie die Kommune gemeinsam davon profitieren können. Der zweite Schwerpunkt ist die Agrokultur. Damit soll die Landwirtschaft für Gehölzflächen sensibilisiert werden, um neben den landwirtschaftlichen Produkten auch Nutzholz zu produzieren. Mit Holzvergasung kann beispielsweise aus Holz oder anderer Biomasse Energie gewonnen werden.

Das klingt spannend! Was planen Sie in diesem Bereich?

Wie Holzvergasung für kommunale Projekte nutzbringend installiert und betrieben werden kann, ist Inhalt eines weiteren Projektes des Landkreises Mansfeld-Südharz. Dabei soll das Thema Nachhaltigkeit auf den gewerblich industriellen Faktor angewandt werden. Wir befinden uns in der Planungs- und Beantragungsphase für eine Holzvergasung.

Das klingt nach interessanten Projekten. Ein starker Motor des Strukturwandels ist sicherlich die Industrie. Welche Branchenschwerpunkte sehen Sie in der Gemeinde?

Wirtschaftliche Branchenschwerpunkte in Allstedt sind vor allem in den Bereichen Metallverarbeitung und Energieerzeugung zu finden. Außerdem sind bei uns mittelständische Unternehmen ansässig, wie beispielsweise Fahrradhersteller sowie flexibel aufgestellte Klein- und Handwerksbetriebe.

Der Flugplatz lockt mit seinen verschiedenen Veranstaltungen jährlich viele Besucherinnen und Besucher an, was einen wichtigen Wirtschaftszweig darstellt.

Darüber hinaus nehmen traditionsbewusste Vereine als immaterielles Gut in den Ortsteilen, wie beispielsweise Heimatvereine, Sportvereine, Feuerwehr etc. sowie Kirchen und Verbände für Senioren, eine entscheidende Rolle ein.

Das ist ein wichtiger Hinweis. Der demografische Wandel ist sicherlich eine große Herausforderung. Was bietet Ihre Gemeinde jungen Menschen, damit sie bleiben?

Allstedt bietet jungen Menschen eine intakte Infrastruktur sowie ein attraktives Wohnumfeld. In der Wohnungsgesellschaft Allstedt mbH sind Wohnungen in Mehrfamilienhäusern bei einem Mietspiegel von etwa 5 Euro zu bekommen. In verschiedenen (Sport)Vereinen wird die soziale Integration gefördert.

Über die in wenigen Minuten zugängliche Autobahn A38 ist eine schnelle Erreichbarkeit vieler Städte und Ortschaften gesichert. Arbeitsplätze werden bis in die Zentren Sangerhausen (ca. 15 Min. Fahrtzeit), Erfurt (ca. 45 Min. Fahrtzeit) und Leipzig (ca. 1 Stunde Fahrtzeit) genutzt.

In mehreren Betrieben sind regelmäßig Ausbildungsplätze zu vergeben. Natürlich kann in Allstedt auch geheiratet werden. Für Wünsche und Anregungen junger Menschen sind wir jederzeit offen.

Wir möchten unser Interview abschließen mit der Frage, wie man Sie am besten erreichen kann? Per Mail, Telefon oder persönlich?

Am besten erreichen Sie mich telefonisch unter 034652 – 86413 oder per Mail an buergermeister@allstedt.de. Sollte ich nicht verfügbar sein, rufe ich Sie zurück oder antworte auf Ihre Nachricht. Für größere Anliegen können wir gern einen gesonderten Termin vereinbaren.

Im Sekretariat ist Frau Hanuszkiewicz unter 034652 – 86410 ebenfalls gern für Sie da.

Auf unserer Website www.allstedt.de finden Sie außerdem die verschiedenen Amtsbereiche, an die Sie sich im Interesse des Bürgeranliegens wenden können.

Projektbüro „Bauernkriegsjubiläum“

Im Zuge der Vorbereitungen des 500. Todestag Thomas Müntzer und 500 Jahre Deutscher Bauernkrieg wurde bei der Standortentwicklungsgesellschaft Mansfeld-Südharz mbH (SEG) ein Projektbüro eingerichtet. Bei den drei Mitarbeiterinnen Claudia Illiger (Kultur- und Veranstaltungsmanagerin), Sonnhild Weirauch (Marketing- und Medienmanagerin) und Heike Barthel (Sachbearbeiterin) laufen alle Stränge zusammen. Alle Projekte, die Fördermittel beantragen und bekommen, werden hier koordiniert, betreut und vermarktet.

Unter dem #Gerechtigkeyt1525 werden im Landkreis Mansfeld-Südharz 2023 bis 2025 Veranstaltungen, Tagungen, Festumzüge, Ausstellungen, Märkte und mehr zum Gedenken Thomas Müntzers und des Bauernkrieges stattfinden. Priorität hat dabei das Schaffen von nachhaltigen Tourismusstrukturen.

Die vielfältigen Veranstaltungen werden zentral vom Projektbüro vermarktet. Eine Webseite mit allen Informationen ist in Arbeit und wird zeitnah veröffentlicht.

Zu den zentralen Orten im Zuge der Veranstaltungen gehören Stolberg, Mansfeld und Allstedt – sie sind die authentischen Orte zu Thomas Müntzer und damit zum Bauernkrieg in Sachsen-Anhalt und im Landkreis Mansfeld-Südharz.

Allstedt – östlich der goldenen Aue gelegen; ein Ort reich an Geschichte – ist einer der maßgeblichen Veranstaltungsorte. 1523 wurde Thomas Müntzer Pfarrer in Allstedt, heiratete dort im selben Jahr auch Ottilie von Gersen, welche 1524 einen Sohn Müntzers zur Welt brachte. Hier, im Ratskeller, gründete Thomas Müntzer das sogenannte „Christliche Verbündnis“ und ebenfalls hier, auf Schloss Allstedt, hielt er seine berühmte Fürstenpredigt.

Vor 500 Jahren kam der Pfarrer Thomas Müntzer nach Allstedt und die Stadt feiert dieses Ereignis am 27. Mai 2023 mit einem Festumzug. Neben mittelalterlichen Treiben wird auch ein moderner, musikalischer Abend geplant. Die Veranstaltung ist nur der Auftakt eines vielseitigen Kulturprogramms rund um Thomas Müntzer, Bauernkrieg und Allstedt bis 2025. Aktuell werden auch unterschiedlichen Ausstellungen geplant: Die Kunststiftung, die aufgrund der Bauarbeiten am Schloss Allstedt dieses nicht als Ausstellungsfläche nutzen kann, weicht auf die gesamte Stadt aus. Dabei werden internationale Künstler ihre Projekte, Werke oder Installationen – wir lassen uns da ebenfalls überraschen – zum Jubiläumsthema an ausgewählten Orten Allstedts aufbauen.

Ein Standort der Wanderausstellung „Bauernkrieg“ wird in Allstedt sein und auch für die dezentrale Landesausstellung gibt es Überlegungen.

Das Projektbüro unterstützt bei allen Planungen wo es geht und freut sich darauf im Veranstaltungskalender der kommenden Webseite alle Ereignisse einzutragen. Von Allstedter Gesprächen rund um den Müntzer- und Bauernkriegskosmos über Marktreiben, Lesungen und Ausstellungen.

Haben Sie Fragen, Anregungen oder Veranstaltungen zum 500. Todestag Thomas Müntzer und dem Bauernkrieg?

Ihr Kontakt zum Projektbüro „Bauernkriegsjubiläum“

Claudia Illiger
03464 566 08-30
claudia.illiger@lkmsh.de

Wirtschaftsstandort Allstedt

Neben den wirtschaftlichen Branchenschwerpunkten in den Bereichen Metallverarbeitung und Energieerzeugung sind in der Einheitsgemeinde Allstedt vor allem mittelständische Unternehmen ansässig, wie beispielsweise Metallbaubetriebe, Fahrradhersteller sowie flexibel aufgestellte Klein- und Handwerksbetriebe.

Ein bedeutsamer kulturtouristischer- wirtschaftlicher Standort ist zudem der Flugplatz Allstedt. Dieser ist vielen Menschen vor allem als Eventlocation bekannt. So sind Kunstflug-Trainings, Musikfestivals, Flohmärkte, Fahrsicherheitstrainings und Drift-Lager nur einige Beispiele der Veranstaltungen, die jedes Jahr auf dem Flugplatz stattfinden. Das beliebte Flugplatzfest lockt jährlich viele Besucherinnen und Besucher auf das Gelände.

Doch der Flugplatz wird nicht nur für die Freizeitgestaltung genutzt, sondern bietet Unternehmen die Möglichkeit Gewerbe aufzubauen und zu expandieren.

Das Gewerbegebiet „Allstedter Heide“, welches direkt am Flugplatz liegt, verfügt über eine sehr gute Lage zum bestehenden Straßennetz. Als genehmigter Landeplatz auf dem ehemaligen Militärflugplatz bietet der Standort die einmalige Chance, ein zukunftsträchtiger Teil der Verkehrsinfrastruktur zu sein. Ein bereits fertiggestelltes Projekt ist das Solarkraftwerk auf dem Gelände des Flugplatzes.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit an der Schachtanlage Nienstedt mit Gewerbe zu expandieren. Die Lage zur A 38 ist optimal. Mögliche Investoren können die Zielrichtung gern mit der Stadt Allstedt abstimmen.

Ein weiteres Projekt in der Stadt Allstedt, ist die Umsetzung Solar und Windkraft entlang der Autobahnen A38 und A 71. Der Solarpark „Im Röblinger Felde am Weinberge“, ist derzeit in Planung. Dort soll eine Freilandphotovoltaikanlage (PV-FFA) errichtet werden. Mit der Umsetzung der Planung will Allstedt einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Klimaziele leisten. Energieautarkes Allstedt und Agrokultur befinden sich in der Modelluntersuchung.

Neuer Internetauftritt der Einheitsgemeinde

Seit kurzem präsentiert sich die Stadt Allstedt mit einer neuen Homepage. Diese erspart den Allstedtern und den Bewohnern der Ortsteile nun zum Teil den Gang zum Verwaltungsamt.

Denn auf den neuen Internetseiten können nicht nur Termine für das Einwohnermeldeamt und das Standesamt gebucht werden, auch die nötigen Formulare für die verschiedensten Verwaltungsakte können dort heruntergeladen werden. Zudem gibt es eine Verknüpfung mit der Plattform des Landes, auf der Anträge und Formulare abgerufen werden können.

NEWSaus Allstedt

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Die Personalstellen im Strukturwandel werden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages sowie dem Land Sachsen-Anhalt und dem Landkreis Mansfeld-Südharz gefördert.