Einheitsgemeinde Stadt Arnstein

Unser Gewinnerbild aus dem Fotowettbewerb kommt von Andrea Spengler.

Einheitsgemeinde Stadt Arnstein

Natur. Gemeinschaft. Tourismus.

Postleitzahl: 06456

Einwohnerzahl: 6.514

Fläche: 121,67 km²

Ortsteile: 12

Bürgermeister: Frank Sehnert

Interview mit dem Bürgermeister Frank Sehnert

Wir waren zu Besuch beim Bürgermeister, Frank Sehnert, und durften mit ihm ein interessantes Gespräch über die Besonderheiten der Einheitsgemeinde Stadt Arnstein führen.

Bürgermeister Frank Sehnert
Bürgermeister Frank Sehnert
Guten Tag Herr Sehnert, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Kommen wir direkt zu unserer ersten Frage: Was glauben Sie, schätzen die Bürger und Bürgerinnen an Ihrer Gemeinde? Was ist das Besondere?

Das Besondere ist sicher, dass wir Grenzgebiet sind. Wir grenzen ja an drei Landkreise und sind quasi die Außenstelle. Wir haben nach Aschersleben und zum Harz überall Beziehungspunkte und haben auch Kooperationsvereinbarungen mit den Orten. Die Bürger schätzen es, dass wir nicht an eine große Gemeinde angeschlossen sind. Wir wollen unseren ländlichen Charme behalten und deshalb haben wir uns 2010 entschieden eigenständig zu bleiben. Und das ist auch unser großes Plus.

Auf dem Weg zum Interview ist mir die schöne Landschaft aufgefallen. Haben Sie einen Geheimtipp, was Besucher und Besucherinnen hier unbedingt gesehen haben müssen?

Dadurch dass wir ein Flächenland sind und mit 120 Quadratkilometern eine ganz schöne Größe haben, kann man hier alle Facetten erleben. In Sandersleben und Wiederstedt ist die Kultur zu Hause. Mit dem Novalisschloss und dem schönen Marktplatz mit spätgotischer Marienkirche, sowie dem angrenzenden alten Rathaus in Sandersleben haben wir Anziehungspunkte für Gäste und Einheimische. Und dann haben wir hier den wunderschönen Vorharz mit unserem Wahrzeichen, der Burgruine Arnstein, dem angrenzenden Einetal, bis hoch nach Stangerode. Als staatlich anerkannter Erholungsort mit Wildpark der Familie Nordmann und riesigem Bisongehege ist das natürlich ein Highlight bei uns. Wer hat schon eine Safari direkt vor der Haustür? Das ist schon was.

Welche Strukturwandel-Projekte haben Sie sich in Ihrer Amtszeit vorgenommen und wie ist der aktuelle Stand?

Bei den Strukturwandelprojekten, die jetzt kommen, sind wir leider raus. Wir hatten uns ja vorgenommen unser Waldbad in Alterode, was ja auch ein Highlight bei uns ist, zu einem Null-Energie-Bad umzubauen. Leider wurde dieses Projekt nicht ausgewählt. Wir werden aber versuchen, dieses Vorhaben über andere Fördermittel umzusetzen. Ansonsten freuen wir uns natürlich auf die weitere Entwicklung, bei den kreiseigenen Projekten, wie dem Kupferspuren Radweg oder der touristischen Beschilderung.

Abgesehen vom Strukturwandel haben wir hier Windparks und Photovoltaikanlagen. Im Moment haben wir vier neue PV-Anlagen geplant in Sandersleben und Sylda. Hier sollen alte Industrieflächen sinnvoll genutzt werden, die bisher eher Schandflecken waren.

Wo sehen Sie die Chancen in der Zusammenarbeit mit der SEG? Mit den Unternehmen?

Die SEG hat sich meiner Meinung nach zum positiven entwickelt. Ich sehe vor allem große Chancen darin, gemeinsam mit der SEG Projekte umzusetzen und die Verbindung zur Wirtschaft herzustellen. Uns, als kleiner Gemeinde, fehlt oft die nötige Manpower, um Projekte umzusetzen und da ist die Zusammenarbeit mit der SEG enorm wichtig.

Was bietet Ihre Gemeinde jungen Menschen, damit sie bleiben?

Zuallererst natürlich unsere Struktur und günstige Bauplätze. Es sollten perspektivisch Anreize zur Nutzung von Bestandsimmobilien (z.B. befristete Grundsteuerbefreiung) geprüft werden, um unsere historischen Ortskerne zu erhalten.

Viele junge Familien haben sich in den letzten Jahren in unserer Gemeinde niedergelassen. Wir haben Kindergärten und Grundschulen. Allerdings müssen wir darüber nachdenken, diese vor dem Hintergrund sinkender Geburtenzahlen in den kommenden Jahren zu optimieren. Denn für viele junge Familien spielt die Qualität mittlerweile eine immer wichtigere Rolle. Es gilt deshalb unsere Kita-Struktur dem Bedarf anzupassen, um eine altersgerechte Betreuung unter Sicherung eines hohen pädagogischen Standards anzubieten.

Bei den Grundschulen stehen wir in den kommenden Jahren vor den gleichen Herausforderungen.

Wie sieht das Vereinsleben in Ihrer Gemeinde aus?

Da sind wir denke ich gut aufgestellt. Wir haben Orte, in den die Feuerwehren sehr aktiv sind. In anderen Orten haben wir Heimatvereine, die viel auf die Beine stellen. Die Sportvereine klagen schon, weil Mitglieder fehlen. Hier haben sich in den vergangenen Jahren aber schon verschiedene Orte zusammengeschlossen.

Ihre Amtszeit neigt sich ja dem Ende entgegen. Gibt es etwas, worauf Sie besonders stolz sind?

Ich bin 2010 mit der Gebietsreform angetreten. Vorher war ich ja schon Bürgermeister von Stangerode. Mir war es wichtig, die Orte erstmal zusammenzuführen. In den 90er Jahren waren Fördermittel ohne Ende vorhanden. Da hat man dann auch die Unterschiede gesehen, welche Prioritäten die Bürgermeister in den Orten gesetzt haben. Mancherorts wurde die Feuerwehr ausgebaut, in anderen Orten die Straßen. Deshalb war es mein erstes Ziel, das zusammenzuführen und auf ein gemeinsames Level zu bringen. Das ist mir, denke ich, ganz gut gelungen. Was auch gelungen ist, ist die Umstrukturierung der Verwaltung. Als ich angefangen habe waren es etwa 35 Leute, heute sind es noch 23. Damit wurde gleichzeitig ein Generationswechsel vollzogen und eine zukunftsfähige Verwaltungsstruktur aufgebaut.  Dadurch haben wir auch mehr finanziellen Spielraum, um Investitionen zu tätigen. Wir haben alle Kitas fertig und beide Schulen. Ich muss aber sagen, ohne die Leute hier, wäre das nicht möglich gewesen.

Gibt es etwas, das Sie Ihrer Nachfolgerin mit auf den Weg geben möchten?

Sie soll sich selbst einfach nicht so wichtig nehmen. Denn nicht der Bürgermeister ist wichtig, sondern die Leute drumherum. Und wenn sie da hinhört, wo der Kummer ist, kriegt sie alles auf die Reihe. Ganz wichtig ist es, die Leute mitzunehmen. Ich bin guter Dinge, dass sie es schafft. Sie ist jung, dynamisch und intelligent.

Wir möchten unser Interview abschließen mit der Frage, wie man Sie am besten erreichen kann. Per Mail, Telefon oder persönlich?

Ich bin auf allen Wegen gut zu erreichen. Da ich viel in der Gemeinde unterwegs bin, kann man mich eigentlich immer ansprechen, wenn man mich sieht. Per Mail ist auch kein Problem. Und telefonisch bin ich auch gut zu erreichen.

Erholung und Natur

Für Natur- und Wanderfreunde hat die Einheitsgemeinde Stadt Arnstein einiges zu bieten. Zwischen Harkerode und Sylda, am südöstlichen Harzrand, liegt die Burg Arnstein. Die beeindruckende Festung ist wahrscheinlich im 12. Jahrhundert entstanden. Besucher können bei einer Burgbesichtigung das teilweise sanierte Haupthaus erkunden, dass über eine Wendeltreppe im Turm auf mehreren Ebenen zugänglich ist. Ganz oben werden die Besucher mit einem Ausblick über Harkerode und das malerische Einetal belohnt. Darüber hinaus sind auch die Kellergewölbe unter der Burg begehbar. Weitere Fragmente von den Festungsmauern und verschiedenen alten Gebäuden sind auf dem gesamten Gelände zu finden.

Burgruine Arnstein
Bisonherde im Wildpark Nordmann

Im wunderschönen Einetal befindet sich der staatlich anerkannte Erholungsort Stangerode. Dort können Besucher den Wildpark Nordmann erkunden und Deutschlands größte Bisonherde sehen. Die Rund- und Wanderwege führen auch an Gehegen mit verschiedenen Naturrinderrassen wir Highlander, Galloway und Steppenrindern, sowie einheimischen Arten wie Rotwild, Damwild, Schwarzwild und Muffelwild vorbei. Steinböcke fühlen sich im felsigen Steinwildgehege wohl, während Sikahirsche über ausgedehnte Wiesen streifen. Mit Straußen, Kamelen und Alpakas können die Besucher zudem exotischere Arten entdecken.

Faszination Industriegeschichte

Nachhaltiger Verkehr soll bald auch in der idyllischen Einheitsgemeinde Stadt Arnstein möglich gemacht werden. Mit dem Projekt „Radweg Industriekultur“ laufen die Planungen für einen etwa 236km langen, zusammenhängenden Radweg innerhalb des Landkreises Mansfeld-Südharz, der künftig den Namen „Kupferspuren Radweg“ tragen soll.

Die Planungen sehen hierbei vor, die wertvolle industriekulturelle Geschichte des Landkreises abzubilden und die verschiedensten Angebote zur Industriekultur miteinander zu verbinden. Hierfür wird die Strecke in rund 39km auch durch die Einheitsgemeinde führen. Somit dient er künftig nicht nur ein als Verbindungsweg zwischen den Ortsteilen Stangerode, Alterode, Harkerode und Sylda, sondern öffnet auch ein Fenster in die beeindruckende Vergangenheit der Region.

Kupferspuren Radweg
Verlauf des Kupferspuren Radweges in der Einheitsgemeinde Stadt Arnstein

Während Sie auf dem Kupferspuren Radweg durch malerische Landschaften und charmante Dörfer radeln, werden Sie die Gelegenheit haben, die Geschichte der Region zu erkunden. Sie werden auf Relikte der einst blühenden Kupferbergbauindustrie stoßen, die das Leben der Menschen hier jahrhundertelang geprägt hat. Verlassen Sie den Weg für einen Moment und Sie werden auf verlassene Bergwerke, Schächte und andere Zeugnisse der Vergangenheit stoßen.

Der künftige Kupferspuren Radweg soll bald mehr als nur eine Möglichkeit sein, sich sportlich zu betätigen. Er soll eine Zeitreise durch die Geschichte der Industriekultur im Landkreis Mansfeld-Südharz sein. Die Fertigstellung der Projektkonzeption ist für Ende 2024 geplant. Damit soll der Weg geebnet werden, mit den ersten Bauabschnitten zeitnah beginnen zu können.

Mehr über das Projekt erfahren Sie hier.

Machen Sie mit beim Fotowettbewerb!

Für die nächste Wochenserie suchen wir Ihr schönstes Foto aus der Verbandsgemeinde Goldene Aue. Einsendeschluss ist der 30.10.23

Stausee Kelbra - Sonnenuntergang
Stausee Kelbra im Sonnenuntergang

Jeden Monat küren wir ein Gewinnerbild, dass für einen Monat als Titelbild auf unserem Facebook-Kanal erscheint und auf unserer Webseite, als Titelbild für die jeweilige Gemeinde zu sehen sein wird.

Und so funktioniert’s:

Immer zu Beginn eines neuen Monats rufen wir über Facebook und Instagram dazu auf, uns Ihre Bilder zu einer bestimmten Stadt oder Gemeinde zu senden.

Aus allen Einsendungen wählen wir drei Bilder aus, über die via Facebook und Instagram abgestimmt werden kann. Das Bild mit den meisten Stimmen gewinnt und ziert für einen Monat unser Titelbild bei Facebook.

Das gibt’s zu beachten:

  • Pro Person dürfen max. drei Bilder eingereicht werden
  • Reichen Sie nur Bilder ein, an denen Sie die Bildrechte besitzen, d.h. Urheber des Bildes sind
  • Es werden nur Bilder im Querformat für den Wettbewerb zugelassen
  • Die Auflösung der Bilder sollte mind. 150 dpi betragen
  • Es dürfen keine Personen abgebildet sein
  • Die Bilder müssen per E-Mail mit dem Betreff: „Wettbewerb Wochenserie“ eingereicht werden

Ihre Bilder senden Sie an ulrike.hausmann@lkmsh.de mit dem Betreff „Wettbewerb Wochenserie“.

Mit der Einreichung Ihrer Bilder erklären Sie sich mit unseren Teilnahmebedingungen für den Wettbewerb einverstanden.

NEWSaus Stadt Arnstein


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